Endlich wieder Reisen. Auf nach Gran Canaria.

Wir wollten Gran Canaria mal anders erleben. Viele Touristen fliegen auf diese wunderschöne Insel, mit der Absicht die wohltuende Sonne zu genießen und im All-Inklusiv Modus Party auf der Insel zu machen. Unser Ziel war es, die Insel in ihrer wahren Schönheit kennen zu lernen. Gran Canaria, eine Insel mit vielen pittoresken Ecken und bezaubernden Wüstendünen. Das besondere an den Wüstendünen ist der Ausblick von den Dünenrücken auf den Atlantik.

Juhuu, endlich wieder reisen und unserer Leidenschaft, der Fotografie, nachgehen. Corona hat uns das Reisen im Jahr 2020 etwas verhagelt. Um so größer war die Freude, als wir im Oktober 2021 endlich wieder ein neues Reiseziel vor Augen hatten, diesmal erkunden wir die Insel Gran Canaria.

Neben der Kameraausstattung hatten wir nun auch zwei Drohnen im Gepäck

Neue Vorschriften für das Führen eines unbemannten Flugobjekts

Im Gepäck haben wir nicht nur unser Fotoequipment, sondern auch unsere Drohnen. Da die Vorschriften für das Führen eines unbemannten Flugobjekts, EU weit verschärft wurden, hieß es sich schlau machen und alle Voraussetzungen erfüllen. In meinem Fall, ich habe eine DJI Mavic 2 Pro, musste eine Registrierung vorgenommen und ein Onlinetest beim Luftfahrtbundesamt bestanden werden. Der Zeitaufwand für die Vorbereitung, die auf folgender Website: Online-Kurs im Multiple-Choice-Verfahren möglich ist, belief sich auf vier Stunden.

Der EU-Kompetenznachweis ist bei der DJI Mavic 2 Pro Pflicht

Im Anschluss der Vorbereitungsphase, legte ich die Onlineprüfung ab und erhielt eine ID, die ausweist, dass ich den EU- Kompetenznachweis besitze. Der kleine Führerschein muss alle 5 Jahre absolviert werden. Eine Haftpflicht für die Drohne, hatte ich schon seit der ersten Flugstunde. Im Zuge der DSG Verordnung und der neuen EU-Drohnenverordnung, hat sich lediglich der Inhalt des Kennzeichnungsschildes, das sichtbar an der Drohne angebracht werden sollte, geändert. Nun muss zwingend, die Registrierungs-ID und eine Maildresse auf der Drohne angebracht werden. Also bestellte ich ein neues, feuerfestes Aluschildchen 3,5 cm x 1 cm und ersetzte das Alte. Das Schild kannst du für kleines Geld hier ordern.

Wo kannst du die Drohne auf Gran Canaria ohne Genehmigung nutzen?

Nachdem die ersten Hürden genommen waren, schauten wir uns um, wo man auf der Insel ohne eine explizite Genehmigung fliegen kann. Da die Insel recht klein ist, 60 km Durchmesser, und über zwei Flughäfen, einen Hubschrauberflugplatz, Nationalparks und Naturschutzgebiete verfügt, fallen die erlaubten Flugbereiche recht bescheiden aus. Eine komplette Übersicht aller Flugverbotszonen findest du hier: https://drones.enaire.es

Der größte Teil der Insel ist leider eine Flugverbotszone. Nur kleine Regionen im Südwesten der Insel, um Puerto Rico und Puerto de Mogan sind Bereiche, wo man relativ problemlos fliegen darf.

Folgende Fotoziele hatten wir für unseren Aufenthalt geplant

  • Mogan, Playa de Amadores, Felspromenade
  • Mirador del Balcon, ein verglaster Felsbalkon
  • Mirador Astronómico de la Degollada de las Yeguas – Aussichtsplattform auf Barranco de Fataga
  • der Wolkenfelsen, Roque Nublo, ein Basaltfelsen 1813m
  • der Froschfelsen, Roque de la Rana
  • der Mönchs-Felsen, Roque Fraile
  • Maspalomas: Strandpromenade und die berühmten Dünen
  • Barranco de las Vacas (Schlucht der Kühe) der mini Grand Canyon
  • El Bufadero, Punta del Corral de la Yegua -Geysir Pool
  • Die Stadt Arucas
  • Leuchtturm Faro de Punta Sardina Sonnenuntergang
  • Bodega Los Berrazal, Kaffeeplantage
  • Mirador del Pico de las Nieves, der höchst gelegene Aussichtspunkt auf Gran Canaria 1949m
  • Morro de La Agujereada, Berggipfel
  • Cueva Bufadero de T
  • Av la Aviacion

Wie sieht unsere typische Vorbereitung auf eine Fotoreise aus?

Unsere Fotoreisen gestalten wir immer nach dem gleichen Muster. Wir mieten uns eine Finca, die recht zentral gelegen ist und erkunden anschließend die Umgebung, sei es mit dem PKW oder zu Fuß. Nachdem uns klar war, dass wir uns diesmal vorwiegend im südlichen Teil von Gran Canaria aufhalten würden, mieteten wir uns eine Finca etwas abseits des üblichen Tourismustroubles. In San Bartolome de Tirajana, ca. 8 km nördlich von Maspalomas entfernt, war unser Startpunkt für alle Fotoausflüge, um Gran Canaria mal anders zu erleben. Alle vorgenommenen Ziele waren laut Google Maps in höchstens 2 Stunden zu erreichen. Einkaufscentren bzw. große Lebensmitteldiscounter waren keine 10 Minuten von der Finca entfernt. So war gewährleistet, dass wir uns den Tagesablauf komplett selbst gestalten konnten, ohne auf Hotelessenszeiten oder andere Veranstaltungen Rücksicht nehmen zu müssen.

Playa de Amadores, für uns der schönste Strand der Insel

Unsere erste fotografische Station war der wunderschöne Strand Playa de Amadores. Der Strand, der wie eine Bucht geformt ist, erstreckt sich über eine Länge von 800 Metern. Es ist der schönste Strand Gran Canarias. Die beiden Deiche rings um den Strand sorgen dafür, dass im inneren kein Wellengang entsteht, daher ist hier das Gewässer sehr ruhig und das Wasser glasklar. Ein Ort der Entspannung und Ruhe. Der helle Sandstrand, ist das fotografische i-Tüpfelchen dieses Motivs. Er umzäunt das blaue, glasklare Wasser.
Der rechte Deich wurde mit 2m x 2m großen Betonblöcken bestückt, die in Verbindung mit dem strahlend blauen Wasser, wie weiße Zuckerwürfel anmuten. Fotografisch betrachtet ist dieser Deich mit dem angrenzenden Strand unser Geheimtipp. Wir verbrachten hier den späten Nachmittag und fingen den wunderbaren Sonnenuntergang ein.

Mirador del Balcon, ein verglaster Felsbalkon in 400 Meter Höhe

Am nächsten Tag machten wir uns auf, zum „Mirador del Balcon“. Es handelt sich um einen voll verglasten Balkon, der in einer Höhe von 400 Metern aus dem Felsen herausragt. Dieser Balkon ist definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Bei schönem Wetter siehst du von hier, den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa, die lediglich 30 km entfernt ist. „Mirador del Balcon“, liegt in der Gemeinde Agaete, an der Westküste von Gran Canaria. Schaut man von diesem Aussichtspunkt nach Links, sieht man eine Reihe hoch aufragender Klippen, die auch der „Drachenschwanz“ genannt werden.

Wir haben auch mal den Blick weg vom Meer, in Richtung Inselinneres gerichtet. Bei diesem Wechsel der Perspektive erblickst du die Schlucht Barranco de La Arena und das grüne Tal der Ortschaft La Aldea de San Nicolás.

Schlucht, Barranco de La Arena
Schlucht, Barranco de La Arena

Die kurvenreiche Serpentinenstraße nach Mirador schlängelt sich durch die Berge und eröffnet wunderbare Aussichten. Wir fuhren an unzähligen malerischen Landschaften vorbei, die immer einen kleinen, fotografischen Zwischenstopp wert waren. Und so dauerte die Hinfahrt, statt der von Google Maps errechneten, 45 Minuten, insgesamt ca. 2,5 Stunden.

Die kurvenreiche Serpentinenstraße nach Mirador
Die kurvenreiche Serpentinenstraße nach Mirador

Chillen am Pool, um die Akkus wieder aufzuladen

Nach so vielen wunderschönen Eindrücken, gönnten wir uns einen Tag fotografischer Pause und genossen unseren privaten Pool und die Abgeschiedenheit der Finca. Nachdem unsere seelischen Akkus wieder aufgeladen waren, brannten wir förmlich auf unser nächstes Ziel, den „Roque Nublo“.

Der Sonnenaufgang über San Bartolome de Tirajana

Jeden Morgen wurden wir nicht nur durch das Geschrei meiner drei Monate alten Tochter geweckt, sondern auch durch das bunte Meer an gelb, orange, roten, immer heller werdenden, warmen Farbtönen, die sich beim Sonnenaufgang am Himmel abzeichneten. Daher beschlossen wir, 30 Minuten früher aufzustehen, auf die Dachterrasse der Finca zu gehen und den Sonnenaufgang in seiner vollen Pracht auf den Sensor unserer Kameras zu bannen. Wir setzten die Kameras auf unsere Stative, richteten unsere Zoomobjektive auf den orangegefärbten Himmel und komponierten unsere Sonnenaufgangsbilder. Es war ein wunderbares und farbenprächtiges Erlebnis, als der Himmel sich schrittweise gelb-orange färbte und anschließend die Sonne zum Vorschein kam. Kurz nach dem Sonnenaufgang richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf die gegenüberliegenden Bergketten, die allmählich von den Sonnenstrahlen wachgeküsst und aus dem nebligen Schlaf geweckt wurden. Ein unvergessliches Spektakel.

Mirador Astronómico de la Degollada de las Yeguas

Auf dem Weg zu unserem nächsten Foto Ziel, passierten wir etliche malerische Motive, die nach Zwischenstopps schrien. Einer davon war der Aussichtspunkt „Mirador Astronómico de la Degollada de las Yeguas“ im Süden der Insel. Hier hatten wir einen Ausblick auf das Tal von Fataga. Es ist ein Canyon von 15 km Länge. Unser Fotografenherz schlug sofort schneller. Bei einer solch beeindruckenden Aussicht haben wir umgehend mehrere Panoramaaufnahmen erstellt. Übrigens: Das Tal ist geschützt und Teil des UNESCO Biosphärenreservats. Es ist ein Geheimtipp für alle Sternenfotografen, hier in der Abgeschiedenheit herrscht quasi keine Lichtverschmutzung. Für alle, die gerne Startrails fotografieren, der Nordstern ist hier sogar explizit ausgeschildert.

Roque Nublo, der Wolkenfels, ein Basaltfelsen in 1813 Metern Höhe

  • der Froschfelsen, Roque de la Rana
  • der Mönchs-Felsen, Roque Fraile

Das Wahrzeichen Gran Canarias, der „Roque Nublo“ ist unser Foto Ziel des heutigen Tages. Am Parkplatz in La Goleta (Aparcamiento de la Degollada de La Goleta) angekommen, sind es nur noch 2 Kilometer & 200 Höhenmeter, die uns vom „Roque Nublo“ trennen. Zwei Kilometer, die es jedoch in sich haben, auch wenn der Weg wunderschöne Aussichten preisgibt. Mitunter siehst du auf dem Weg nach oben, die beiden bekannten Felsformationen: Roque de la Rana, bekannt als der Froschfelsen und den Roque Fraile, bekannt als der Mönchs-Fels.

Langsam und voller Bewunderung für die wunderschönen Landschaften, kraxelten wir mit unserer Tochter, die im Babyrucksack verpackt meistens schlief, hoch hinauf. Welch eine faszinierende Felslandschaft, die ihren fotografischen Höhepunkt im Erreichen des 1813m hohen „Roque Nublo“ gipfelte. Auf dem langen Weg nach oben, kamen uns immer wieder mal Wanderer oder Ranger entgegen, die 3 bis 5 Hunde mit sich führten, auch diesen speziellen Eindruck konnten wir fotografisch festhalten. Der Ausblick vom letzten Zwischenplateau, kurz vor dem endgültigen Aufstieg zum „Roque Nublo“ ist einfach nur atemberaubend.

Die Aussicht vom letzten Plateau vor dem Nublo runter ins Tal
Die Aussicht vom letzten Plateau vor dem Nublo runter ins Tal

Auf dem Rückweg vom „Roque Nublo“, boten sich uns abermals fantastische Felsformationen, Täler und Landschaft, die teils im Nebel, teils in der allmählich untergehenden Sonne ihre malerische Wirkung entfalteten.

Fazit: Jeder der hier mal Urlaub macht, muss es mal gesehen haben. Ich war fasziniert und sprachlos zugleich.

Relaxing, Promenade in Maspalomas

An den beiden darauffolgenden Tagen gönnten wir uns wieder etwas Entspannung und eine Erholungspause. Wir fotografierten keine Landschaften, sondern meine Tochter im exotischen Garten unserer Finca, wo Mangos und Bananen wuchsen. Wir hatten schon in Deutschland ein paar großartige Kostüme besorgt, wie das Maikäfer-, das Löwen- oder das Osterhasenkostüm. Da Babys Wärme mögen, hatten wir uns fest vorgenommen, die schon viel früher geplanten Fotos, hier auf der Insel zu machen, bei angenehmen 24 Grad Celsius. Zwischendurch fuhren wir mal an den Strand und schlenderten entlang der Promenade in Maspalomas. Abends haben wir uns von schöner spanischer Musik und leckerem einheimischen Essen verwöhnen lassen.

Die berühmten Sanddünen an der Playa del Ingles

Die Promenade in Maspalomas grenzt direkt an die faszinierenden Dünen, die einen Flair vermitteln, als wäre man in der Sahara Wüste, mit dem kleinen Unterschied, dass man das Rauschen der Wellen hört und am Horizont die untergehende Sonne sieht. Die Dünen umfassen ein 404 Hektar großes Gebiet der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana. Seit 1987 sind die Dünen als Naturschutzgebiet geschützt. Wer etwas mehr Action im Urlaub haben möchte, kann auch einen Tandem Fallschirmsprung aus 3500m Höhe über dem Dünengebiet buchen.

Barranco de las Vacas (Schlucht der Kühe) der mini Grand Canyon

Unser nächstes Foto Ziel, war der „Barranco de las Vacas“. Die Felsen in dieser Schlucht ähneln denen, des Grand Canyon in den USA. Über Jahrhunderte hinweg, wurde dieser Felsen umspült. Als Ergebnis der Gesteinserosion entstand diese kleine wundervolle, farbenfrohe Schlucht, mit den beeindruckenden Felsformationen und -farben.

Der Versuch „Barranco de las Vacas“ mit Hilfe von Google Maps zu finden

Laut Google Maps sollte die Schlucht lediglich 43 km also in etwa 45 Minuten von unserer Finca entfernt sein. Also packten wir unseren Mietwagen mit dem nötigen Equipment voll und fuhren los. Da uns klar war, dass wir uns in unebenes und unbefestigtes Terrain begeben, ließen wir diesmal den Kinderwagen in der Finca. Wir nahmen einen spezielle Babyrucksack mit, in den wir Zoe festschnallten, um flexibler unterwegs sein zu können.

In Google Maps wählten wir als Routenziel “ Barranco de las Vacas“, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte.
Aber der Reihe nach. Wir parkten an der Stelle, wo Google Maps uns hingeführt hatte und marschierten los. Wir folgten vier anderen Touristen, die ebenfalls auf der Suche nach der Schlucht waren. Die Sonne ist bei einer Wanderung im freien Gelände, ohne ein schattiges Plätzchen nicht zu unterschätzen. Die 24 Grad Außentemperatur fühlten sich wie 35 Grad an. Unsere Kehlen wurden allmählich trocken und der Weg zunehmend beschwerlicher.

Vierzig Minuten lang über Stock und Stein, in der prallen Sonne

Nach ca. 40 Minuten sahen wir von der gesuchten Felsformation immer noch keine Anzeichen. Rings um uns herum sah nichts so aus, wie der gesuchte Felsen. Also beschlossen wir umzukehren und uns von der Straße aus, neu zu orientieren. Weitere 40 Minuten später, als wir wieder die Straße erreichten, sahen wir mehrere Suchende, die offenbar denselben Koordinaten gefolgt sind. Nachdem wir Allen mitteilten, dass der von uns zuvor eingeschlagene Weg nicht zum Ziel führte, kam ein Autofahrer vom Berggipfel runtergefahren und teilte uns mit, dass die Schlucht sich ca. 2,5 km Bergauf befindet. Zur Orientierung flog ich mit meiner Drohne noch zwei Schleifen, um auf Nummer sicher zu gehen. Von der gesuchten Felsformation war im Umkreis von 300 Metern nichts zu sehen. Also beschlossen wir dem Tipp des Autofahrers zu folgen und fuhren erstmal 2,5 km Bergauf.

Nach einem steilen Abstieg erreichten wir den Canyon

Mehrere kleine Parkbuchten, luden zum Halten ein. Nachdem wir unser Auto abgestellt hatten, liefen wir ca. 400m die Straße runter, in Richtung einer Kurve. Nachdem wir über die Leitplanke kletterten, sahen wir einen kleinen Pfad, der hinunterführte. Unten angelangt, überquerten wir die über uns liegende Straße, durch eine Unterführung und sahen die gesuchte Schlucht in voller Farbenpracht. Der Anblick dieser malerischen Schlucht entschädigte uns augenblicklich für die Strapazen. Leider konnten wir nicht sofort mit dem Fotografieren loslegen, da ein Deutsch Rapper gerade sein Musikvideo in dieser Kulisse drehte. 20 Minuten später, stellten wir unsere Stative auf, montierten die Ultraweitwinkel Objektive auf die Kameras und schlossen unsere Fernauslöser an. Nun waren wir in unserem Element und kreierten unsere Kompositionen.

Ach ja, damit du nicht so umher irren musst, wie wir, obwohl es ein tolles Abenteuer gewesen ist, hier die richtigen Koordinaten der Schlucht 27°54’52.5″N 15°28’31.4″W

Diese Schlucht ist auch unter den Einheimischen sehr beliebt, daher meine Empfehlung, wenn du einen Ausflug hierher planst, wähle lieber einen Tag mitten in der Woche und eher die morgens Stunden, damit ist garantiert, dass du in aller Ruhe deine schönsten Fotos erstellen kannst.

Faro de Punta Sardina, der Leuchtturm im Norden der Insel

Unser nächstes Ziel, war der Leuchtturm Faro de Punta Sardina. Wir wollten den Leuchtturm zum Sonnenuntergang erleben und fotografisch festhalten. Auf dem Weg zum Leuchtturm haben wir uns noch zwei weitere Fotoziele gesetzt, so dass der Tagesausflug, den wir vormittags begonnen hatten am Leuchtturm, zum Sonnenuntergang, seinen Höhepunkt erreichen sollte.

El Bufadero – der Geysir an der Ostküste Gran Canarias

Als erstes fuhren wir an die Ostküste von Gran Canaria. An der felsigen Küste von la Garita befindet sich ein fauchendes Wasserloch, das sich wie ein Geysir verhält. Abhängig von der Wasserströmung speit El Bufadero das Wasser hoch hinaus, als ob ein Wal seine Luft Luke öffnen und das Wasser nach oben ausblasen würde. Am stärksten speit El Bufadero bei Flut, dann werden die Kammern unterhalb des Felsens mit einer großen Menge an Atlantikwasser gefüllt, so dass sich der benötigte Druck aufbauen kann und das Wasser anschließend meterhoch nach oben schießt.

Wir waren bei abnehmender Flut dort, so dass wir das Speien und Hochschießen des Wassers nicht sehen konnten. Da das Wasser sich immer weiter zurückzog, konnten wir über die rutschigen Felsen klettern und uns den einzelnen Pools nähern. So gelang es uns die beeindruckenden Felsenpools, die sich mit Wasser füllten aus der Nähe zu fotografieren. Wir haben mit unseren ND Filtern etliche Bilder vom zu- und abfließenden Wasser gemacht, das die einzelnen Pools befüllte und samtweich umschloss. Du findest den El Bufadero in der, Calle Romero, 35212 La Garita. Checke im Vorfeld, wann Flut ist, um den Geysir in seiner vollen Pracht erleben zu können. Bei Flut ist jedoch auf den rutschigen und unwegsamen Felsen Vorsicht geboten, da die aufschlagenden Wellen nicht zu unterschätzen sind.

Die Stadt Arucas, bekannt als Heimatort des Ron Miels

Als nächstes hatten wir die Stadt Arucas auf unserem Plan. Es ging durch enge Gassen, die sich wie Serpentinen entlang der Felsen schlängelten. An manchen Stellen ist der Weg so eng, dass kaum zwei Autos nebeneinander vorbeifahren können. Die Aussicht aus dem Fenster war Atem beraubend. Große tiefe Täler säumten unseren Weg, die durch die hellen Strahlen der tief stehenden Sonne, den Anschein erweckten, als ob sie im warmen Orangeton getunkt wären.

Das Stadtzentrum von Arucas steht unter Denkmalschutz. Das imposanteste Bauwerk in der Altstadt ist die Kirche Parroquia de San Juan Bautista de Arucas, auf der Plaza de San Juan. Entlang der Gässchen, in denen sich etliche Cafés und Restaurants präsentieren, gelangst du zum Rathaus der Stadt. Vor dem Rathaus ragt ein großes Namenschild, das den Stadtnamen Arucas in eine wunderschöne Kulisse setzt. Übrigens der berühmte Honig Rum „Ron Miel“ wird hier in Arucas in einer Rumfabrik „Destilerías Arehucas” hergestellt. Die Stadt verfügt ebenfalls über einen sehenswerten Stadtpark, den „Parque de Las Flores“, wo exotische Pflanzen und hübsche Blumen das Stadtbild verschönern. Im Park haben wir unsere Zeit sehr genossen und natürlich einige schöne Erinnerungsbilder vom ganzen Ausflugsteam gemacht. Arucas ist ca. 15 Kilometer von Las Palmas entfernt. Wenn du nach etwas Abwechslung vom Strand suchst und einen Ort suchst, der mehrere Sehenswerte Highlights bietet, dann besuche Arucas. Es lohnt sich.

Bild von Arucas

Der Leuchtturm Faro de Punta Sardina zum Sonnenuntergang

Das letzte Ziel unseres Tagesausflugs war der Leuchtturm im Norden der Insel, „Faro de Punta Sardina“. Der Weg dorthin war sehr karg und manchmal auch beschwerlich, da abschnittsweise keine befestigten Straßen zum Leuchtturm führten. Oben am Turm angelangt, mussten wir feststellen, dass wir den pfeifenden, kalten Wind, der hier sein Unwesen trieb, leicht unterschätzt hatten. Das geplante Motiv Leuchtturm bei Sonnenuntergang war leider nicht ganz so farbenfroh, wie wir uns das ursprünglich ausgemalt hatten. Zumal wir uns sogar hinter einer Mauer verschanzen mussten, um unsere Stative und Kameras aufstellen zu können, ohne dass sie vom Wind umgeblasen wurden. Einen kurzen Schreckmoment gab es, als Marcos Stativ inkl. neuer Kamera Richtung Boden segelte, da der Wind mit einer enormen Kraft umherwirbelte. Auch solche Momente gehören beim leidenschaftlichen Fotografieren dazu. Da uns keine besonderen Sonnenuntergangsfotos an diesem Abend gelangen, haben wir den großartigen Leuchtturm wenigstens mit unserem Handy festgehalten.

Der Leuchtturm Faro de Punta Sardina
Der Leuchtturm Faro de Punta Sardina, fotografiert mit einem Smartphone


Ein bisschen erschöpft, aber voller neuer Eindrücke und mit unzähligen schönen Bildern im Gepäck, machten wir uns auf dem Weg Richtung Finca.

Wir haben die Zeit genossen und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass sich unsere Fotoreise langsam, aber sicher dem Ende entgegen neigte. Wir haben die Insel als sehr facettenreich erlebt und freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehn. Wie du unserem Plan entnehmen kannst, haben wir nicht alle Fotoziele erreichen können. Um so mehr freuen wir uns auf den nächsten Besuch dieser wunderschönen Insel. Gran Canaria hat sehr viele bezaubernde Ecken zu bieten und ist für jeden Fotografen, schon allein wegen des durchgängig subtropisch milden Klimas, dem immer blauen Himmel und den 300 Sonnentagen im Jahr, ein Traum.

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